
Landhaus am See
Riederau am Ammersee
2023
Die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert gilt als Zeit der Entdeckung von Seeufern als erlebte Naturqualität. Zuvor als minderwertig angesehene landwirtschaftliche Wiesen mit durch das Seeufer schlechter Bodenqualität wandeln sich zu begehrten Grundstücken, die von Gutverdienern, Industriellen und Künstlern aus dem Münchner Raum erworben werden.
So geschieht es auch mit dem hier vorliegende Grundstück am Seeufer des Ammersees, das 1901 von einem Münchner Weinhändler erworben wird. Die originalen Bauantragspläne der damaligen Zeit zeigen den Entwurf eines kleinen freistehenden Schlösschens. Dieses wird jedoch um 1904 ohne die geplante Fassade erbaut – es entsteht schließlich ein Landhaus mit Forstcharakter. Das Landhaus in Riederau am Ammersee durchlebt unterschiedliche Moden, vom Jugendstil, der durch verschiedenste Wandmalereien sichtbar ist, bis hin zum Forstcharakter, der sich in rustikalen Holzdecken widerspiegelt. In den folgenden Jahrzehnten fällt das Landhaus, das familienintern weiter gegeben wird, in einen Dornröschenschlaf. In den 80er Jahren wird es in einen Bebauungsplan eingebunden, der vorsieht, dass Wohnflächen nur um das bestehende Haus angesiedelt werden dürfen und den ursprünglichen Entwurf des Landhauses als freistehenden Solitär missachtet.
2019 wird das Grundstück mitsamt aller Einzelgebäude – Landhaus, Pavillion, Schafstall, altes Waschhaus und Bootshaus – neu erworben und zum Einzeldenkmal erklärt. Mit unserer Planung konnten wir eine vorhabensbezogene Änderung des Bebauungsplans bewirken, die Erweiterungsmöglichkeiten flächengleich auf das gesamte Grundstück verteilt. Somit kann der Gruundcharakter des Landhauses als freistehender Solitär erhalten bleiben. Neugeplante Nebengebäude ordnen sich im Hintergrund unter.
Zunächst erforderte der Umbau und die Sanierung des historischen Landhauses, das im Laufe des Jahrhunderts um 16 cm gekippt war, ein neues Kellergeschoss mit auskragender Stahlkrempe zur Erweiterung des Auflagers. Während unserer Bauzeit entdeckten wir aus allen hauzeitlichen Phasen unterschiedliche Relikte, die in den Planungsprozess mit eingebunden wurden. Der innenräumliche Entwurf sieht ein großzügiges Erdgeschoß vor, das jedoch die ursprüngliche Gliederung in kleine Räume durch verschiedene Bodenbeläge und Materialsprünge zitiert. Die Ursprüngliche Raumstruktur bleibt ablesbar, verschiedenste Moden des letzten Jahrhunderts werden durch die Freilegung von Wandmalereien sichtbar, die den Farbkanon des Innenraums bilden. Durch die Verwendung von Jurakalkplatten, geseiften Weißtannenböden und Wandoberflächen mit Kalkglätte wird eine warme Raumatmosphäre geschaffen, die Bezug auf ursprüngliche Materialitäten nimmt und die Farbigkeit des Seeufers nimmt. Mit großformatigen Fensteröffnungen nach Ost und West, die mit filigranen italienischen Metallprofilen ausgeführt werden, schaffen wir einen zeitgemäßen Charakter, der sich im Standart des Innenraums durch moderne Technik sowie hochwertigen Natursteinverkleidungen aus Quarrst in den Bädern und zu den Möbeln passenden Innenfenstern aus Kirschholz fortsetzt.
So geschieht es auch mit dem hier vorliegende Grundstück am Seeufer des Ammersees, das 1901 von einem Münchner Weinhändler erworben wird. Die originalen Bauantragspläne der damaligen Zeit zeigen den Entwurf eines kleinen freistehenden Schlösschens. Dieses wird jedoch um 1904 ohne die geplante Fassade erbaut – es entsteht schließlich ein Landhaus mit Forstcharakter. Das Landhaus in Riederau am Ammersee durchlebt unterschiedliche Moden, vom Jugendstil, der durch verschiedenste Wandmalereien sichtbar ist, bis hin zum Forstcharakter, der sich in rustikalen Holzdecken widerspiegelt. In den folgenden Jahrzehnten fällt das Landhaus, das familienintern weiter gegeben wird, in einen Dornröschenschlaf. In den 80er Jahren wird es in einen Bebauungsplan eingebunden, der vorsieht, dass Wohnflächen nur um das bestehende Haus angesiedelt werden dürfen und den ursprünglichen Entwurf des Landhauses als freistehenden Solitär missachtet.
2019 wird das Grundstück mitsamt aller Einzelgebäude – Landhaus, Pavillion, Schafstall, altes Waschhaus und Bootshaus – neu erworben und zum Einzeldenkmal erklärt. Mit unserer Planung konnten wir eine vorhabensbezogene Änderung des Bebauungsplans bewirken, die Erweiterungsmöglichkeiten flächengleich auf das gesamte Grundstück verteilt. Somit kann der Gruundcharakter des Landhauses als freistehender Solitär erhalten bleiben. Neugeplante Nebengebäude ordnen sich im Hintergrund unter.
Zunächst erforderte der Umbau und die Sanierung des historischen Landhauses, das im Laufe des Jahrhunderts um 16 cm gekippt war, ein neues Kellergeschoss mit auskragender Stahlkrempe zur Erweiterung des Auflagers. Während unserer Bauzeit entdeckten wir aus allen hauzeitlichen Phasen unterschiedliche Relikte, die in den Planungsprozess mit eingebunden wurden. Der innenräumliche Entwurf sieht ein großzügiges Erdgeschoß vor, das jedoch die ursprüngliche Gliederung in kleine Räume durch verschiedene Bodenbeläge und Materialsprünge zitiert. Die Ursprüngliche Raumstruktur bleibt ablesbar, verschiedenste Moden des letzten Jahrhunderts werden durch die Freilegung von Wandmalereien sichtbar, die den Farbkanon des Innenraums bilden. Durch die Verwendung von Jurakalkplatten, geseiften Weißtannenböden und Wandoberflächen mit Kalkglätte wird eine warme Raumatmosphäre geschaffen, die Bezug auf ursprüngliche Materialitäten nimmt und die Farbigkeit des Seeufers nimmt. Mit großformatigen Fensteröffnungen nach Ost und West, die mit filigranen italienischen Metallprofilen ausgeführt werden, schaffen wir einen zeitgemäßen Charakter, der sich im Standart des Innenraums durch moderne Technik sowie hochwertigen Natursteinverkleidungen aus Quarrst in den Bädern und zu den Möbeln passenden Innenfenstern aus Kirschholz fortsetzt.